In den extensiven Wiesen leben extrem viele, unterschiedliche Insekten in einer Wechselbeziehung mit verschiedenen Pflanzenarten. Diese Insekten sind teils von einer einzelnen Pflanzenart abhängig und vor allem sind sie absolut standorttreu. Einfach ausgedrückt: Der Käfer, der im Weinland auf der Margerite lebt, ist ein anderer als der, der im Genferseegebiet vorhanden ist. Diese Erkenntnis trifft bei den meisten anderen Pflanzenarten in diesen Flächen zu. Das Überleben dieser Insekten kann nur sichergestellt werden, wenn am Standort oder in unmittelbarer Standortnähe nach dem Mähen die gleiche Pflanzenart vorhanden ist, sonst wird dieser Käfer sterben. Die Rückzugstreifen, die wir jetzt stehen lassen müssen, genügen absolut nicht, um die Lebenszyklen der Insekten aufrechtzuerhalten, da wir kurze Zeit später beim nächsten Schnitt diese Rückzugstreifen auch mähen. Daher die Forderung von Roland Günter: Rückzugstreifen grossflächiger stehen zu lassen und das während des ganzen Jahres! In diesem würden sich die Insekten und Käfer wohl fühlen und vermehren. Nächstes Jahr würden wir diese Flächen dann mähen und andere Teile stehen lassen. Biodiversität besteht nicht nur aus sechs Blumenarten! Sondern sie besteht aus einer Symbiose von Pflanzen, Käfern, Pilzen, die eine Einheit bilden. Das Mähen am 15. Juni über die ganze Schweiz verteilt, bedeutet also der Todesstoss für einen grossen Teil der absolut wichtigsten Biodiversitätsgrundlage (die extensiven Wiesen!) auf unseren Höfen!
Der Multivisionsvortrag von Roland Günter hiess «Wunder Welt Wiese» und brachte viele neue Erkenntnisse zum Leben in unseren extensiven Wiesen.
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