Der Falsche Mehltau des Salats (Bremia lactucae) ist die gefürchtetste Krankheit im Salatanbau. Ein Befall durch die Pilzkrankheit führt zu auffälligen Symptomen und unmittelbar zur Unverkäuflichkeit der Ware. Zudem führt der schnelle Vermehrungszyklus von rund einer Woche und die Verbreitung über Konidiosporen bei feuchter Witterung zu einer epidemischen Krankheitsausbreitung. Ganze Bestände können innert Tagen verloren gehen. Die letzten beiden Saisons haben das jeweils im Spätsommer eindrücklich gezeigt. Der Erreger gehört zur Gruppe der Eipilze (Oomycota), wie andere falsche Mehltaupilze etwa der Rebe oder der Zwiebel. Der Erreger ist sehr spezialisiert und obligat biotroph, d.h., er benötigt lebendes Pflanzenmaterial für die Fortpflanzung. Als Wirtspflanzen kommen neben allen Formvarietäten des Gartensalats (Lactuca sativa) auch eine Reihe anderer Asteraceen wie etwa Gänsedistel oder Goldrute infrage. Zichorien-Salate und Endivien werden in der Regel nicht befallen. Die Bekämpfung beruht nebst Fungiziden bzw. Stärkungsmittel und Kulturmassnahmen (Standraum, Abtrocknung, Feldhygiene, Bekämpfung der Nebenwirte) massgeblich auf dem Verwenden von resistenten Sorten.
Das Beispiel von Falschem Mehltau an Salat zeigt, dass Pflanzenschutz im Gemüsebau viel mehr ist als die direkte chemische Bekämpfung. Die Züchtung dürfte auch in anderen Gemüsekulturen künftig eine noch wichtigere Rolle im Pflanzenschutz einnehmen als schon bisher.
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