Das beliebte Globi-Kinderbuch wird für falsche Zwecke instrumentalisiert
Viele von uns sind mit Globi aufgewachsen und verbinden mit seinen Geschichten positive Erinnerungen. Umso bedauerlicher ist es, dass der neuste Band «Globi und der Wald» eine Aussage enthält, die nachweislich falsch ist und Kinder in die Irre führt.
Eines unserer Mitglieder, selbst Landwirt und Forstwart, wollte seinem Neffen ein sinnvolles Buch schenken. Beim Durchblättern fiel ihm jedoch die Seite 66 zum Thema «Regenwald» auf. Die Botschaft dort: 80% des Futters für Milchkühe bestünde aus Körnerfutter. Der Regenwald würde u.a. für die Kühe in der Schweiz abgeholzt. Diese Darstellung ist sachlich falsch und tendenziös.
Tatsächlich liegt der Kraftfutteranteil weltweit zwischen 0 und 30%, in der Schweiz bei 0–15%, je nach Region und Produktionsstandard. 80% gegenüber durchschnittlich knapp 10% ist ein krasser Unterschied. Bedenkt man, dass die Hälfte des Kraftfutters hierzulande produziert wird, entfallen lediglich 5% auf den Import. Das kritisierte Soja hat davon einen Anteil von unter 40% und stammt zu 90% aus der Donauregion. Wieviel davon effektiv im Futtermix der Schweizer Milchkühe landet sei dahingestellt.
Dass Soja zur Ölherstellung primär für die menschliche Ernährung angebaut wird und lediglich das Abfallprodukt Sojaschrot aus diesem Prozess als Tierfutter genutzt wird, bleibt ebenso verschwiegen. Die dramatische Behauptung, Schweizer Milch sei mit «Regenwald-Soja» belastet, ist damit haltlos.
Wir haben den Autor und den Verlag damit konfrontiert und warten auf deren Stellungnahme.
Über Neuigkeiten informieren wir Sie im Zürcher Bauer.