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Nachgefragt bei …

«Von einer besser koordinierten Gesundheitsversorgung profitieren alle»

Peter Kopp ist Generalsekretär der Agrisano in Brugg. Bild: zVg

Die einheitliche Finanzierung von Gesundheitsleistungen der Grundversicherung soll gemäss Schätzungen des BAG für Krankenkassen ein Einsparpotenzial von 440 Mio. Franken bringen. Für wie realistisch halten Sie diese Prognose? 

Das mögliche Einsparungspotenzial ist realistisch, es hängt aber wie so oft von der Umsetzung ab. Ziel der Reform ist es, dass die aktuell bestehenden, kostentreibenden Fehlanreize endlich beseitigt werden. Das heutige System führt dazu, dass die Krankenkassen keine finanziellen Anreize haben, die ambulanten Behandlungen, obwohl diese kostengünstiger sind, zu fördern. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass rund 20 Prozent der Eingriffe in der Schweiz ambulant durchgeführt werden. Der europäische Mittelwert liegt bei 42 Prozent. Dänemark, die Niederlande und Schweden führen sogar gegen 60 Prozent der Eingriffe ambulant durch. Weniger ambulante Eingriffe als in der Schweiz machen bspw. nur noch Bulgarien, Serbien, Nordmazedonien und Rumänien. Man sieht, nicht nur die medizinische Notwendigkeit, sondern auch die finanzielle Vergütung bestimmt, wie behandelt wird. Dieses Potenzial liegt heute brach bzw. das Zusammenspiel der verschiedenen Akteure harzt. Deshalb ist eine Verlagerung von stationär zu ambulant zwingend notwendig. 

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