Gespannt und aufmerksam folgte ich den Ausführungen vom BLW-Direktor Christian Hofer an der Wintertagung vom Mittwoch. In der Tat, er weiss genau, was seine Zuhörer hören möchten – und was besser nicht. Aspekte wie die stärkere Gewichtung der Produktion, die Reduzierung der administrativen Aufwendungen, Vereinfachung des Systems, mehr Wertschöpfung für die Bauernfamilien und mehr Geld für die Agrarpolitik – das alles klingt so gut, dass die anschliessende Diskussion von den anwesenden Zuhörern kaum genutzt wurde. Scheinbar wurden alle Forderungen und Fragen angesprochen, die im Vorfeld vorbereitet wurden. So blieb es fast still und das ist mehr als ungewohnt an unseren Veranstaltungen.
Nach den Ausführungen von Hofer bleibt für mich ein grosses Fragezeichen stehen. Wer ist denn nun schlussendlich verantwortlich für die künftige Agrarpolitik? Das Parlament oder das BLW? Herr Hofer betonte mehrfach, dass das BLW nichts dafür könne, wenn das Parlament immer wieder andere Aufträge erteile oder andere Entscheidungen treffe. Ganz nach dem Motto: Sollte es später nicht zur Umsetzung der heute gemachten Zusagen kommen, läge die Schuld eben beim Parlament – so einfach ist das.
Ich erwarte vom Direktor des BLW, dass er nun erstens genau das ausarbeitet und umsetzt, was er uns in Wülflingen zugesichert hat, und anschliessend mit aller Kraft dafür kämpft und entsprechend lobbyiert, dass das Parlament genau diesem einen guten Vorschlag des BLW ebenfalls zustimmt.