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Auf den Punkt gebracht

Neu verpackt, aber mit altem Rezept

Barbara Hembd bringt es diese Woche auf den Punkt. Bild: zVg
Barbara Hembd, ZBV

Vergangene Woche stellte Franziska Herren am Strickhof ihre neueste Initiative vor – die Ernährungsinitiative. Unter dem Deckmantel, die Ernährungssicherheit der Schweizer Bevölkerung zu gewährleisten, soll die inländische Produktion mit Fokus auf pflanzliche Lebensmittel und sauberes Trinkwasser gefördert werden. 

Viele Zuhörerinnen und Zuhörer dürften sich an die Trinkwasserinitiative von 2021 erinnert haben. Podiumsteilnehmer Martin Haab traf es auf den Punkt: «Die Initiative ist alter Wein in neuen Schläuchen.» Tatsächlich scheint die Ernährungsinitiative auf denselben Grundsätzen zu basieren, lediglich neu verpackt. 

Herren betonte, dass eine Balance zwischen pflanzlicher und tierischer Ernährung angestrebt werde – ohne Zwang oder Verbote. Vielmehr solle die Forschung zur pflanzlichen Produktion gestärkt werden, um den Landwirten langfristige Planungssicherheit zu geben. Doch bei aller wohlklingenden Rhetorik blendet die Initiative zentrale Aspekte aus. Aufgrund klimatischer und geografischer Bedingungen lässt sich nicht jede Pflanze hierzulande effizient anbauen. Eine einseitige Förderung von pflanzlichen Lebensmitteln ist realitätsfern. Zudem zeigen Konsumenten, dass Hülsenfrüchte wie Kichererbsen oder Hirse nur eine untergeordnete Rolle auf den Speiseplänen der Schweizer spielen. Eine erzwungene Umstellung des Ernährungssystems dürfte daher auf Widerstand stossen.

Noch ist unklar, wann die Vorlage zur Abstimmung kommt. Doch eines steht fest: Nach der gescheiterten Trinkwasserinitiative von 2021 steuern wir auf eine «Trinkwasserinitiative 2.0» zu – und der Abstimmungskampf hat mit der Podiumsdiskussion bereits begonnen.

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