Aktuelles ZBV
Auf den Punkt gebracht

Unser Stimmvolk ist berechenbar

Der Geschäftsführer des ZBV, Ferdi Hodel, bringt es auf den Punkt. Bild: zVg
Ferdi Hodel, Geschäftsfüher ZBV

Die Abstimmungsergebnisse der letzten Jahre haben immer wieder zwei Tatsachen bestätigt: 

Zum einen werden extreme und praxisfremde Forderungen vom Volk geradezu abgeschmettert. Das haben wir jüngst am letzten Sonntag wieder erlebt. Grundsätzlich ist das auch absolut gut so. Die Frage stellt sich nur, wie lange es dauert, bis dies das grün-linke Lager endlich begreift. Ich behaupte sogar, dass solche extremen Initiativen in der eigentlichen Sache kontraproduktiv sind. Tatsache ist, dass viele Initianten beim Sammeln von Unterschriften auf einen gemässigten Gegenvorschlag vom Parlament oder noch besser auf Gesetzesänderungen ohne Volksabstimmung hoffen. Glücklicherweise ist unser Parlament in den letzten Jahren auf solche Spielchen kaum mehr eingetreten. 

Die andere Tatsache beschäftigt uns in der Landwirtschaft mehr. Ein Teil unserer Gesellschaft trifft die Wahl an der Urne eher auf ideologischer Basis und orientiert sich dabei an persönlichen Wunschvorstellungen. Am Montag an der Ladentheke entscheiden dann aber wieder knallharte ökonomische Tatsachen. Man ist geneigt, zu schreiben, dass am Sonntag einige Stimmbürger Entscheidungen treffen, deren Konsequenzen sie am Montag nicht mehr tragen wollen. Solche Tatsachen machen es der Landwirtschaft nicht leicht. Denken wir kurz an die Massentierhaltungsinitiative. Knapp 40 Prozent der Bevölkerung wollten am Sonntag nur noch tierische Produkte aus biologischer Haltung. Am Montag wurden dann aber bloss 7 Prozent tierische Produkte aus biologischer Haltung gekauft. Vereinfacht gesagt hat ein Drittel der Urnengänger am Sonntag etwas bei der Schweizer Landwirtschaft bestellt, das es am Montag wegen des hohen Preises nicht kaufen wollte.

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