Anfangs Februar hat der Schweizer Bauernverband angekündigt, die Aktivitäten gegen Littering weiterzuführen. Nicht dass man den Winter über keine Aludosen und Plastiksäcke entlang von Strassen im Kulturland findet, aber sobald die Temperaturen steigen, wird der Müll überall auf Wiesen, Weiden und Äckern zum alltäglichen Problem der Bauern. Warum das?
Auch bei den anstehenden Bundesratswahlen kann man sich das fragen. Warum wird auf die Kandidatur des bäuerlichen Kandidaten Markus Ritter mit so viel Geringschätzung in den Kommentarspalten reagiert? Und warum wird in Hofläden gestohlen mit dem Argument, dass der Landwirt ja schlussendlich Direktzahlungen aus den Steuern erhalte und darum das Produkt ja eigentlich schon bezahlt worden sei.
Ich bin mir sicher, ein Grossteil rührt von Unkenntnis her. Die Bevölkerung bewegt sich immer weiter weg von der Landwirtschaft. Während früher fast jedes Kind von einem bäuerlichen Verwandten wusste, gibt es heute fast keine Grosseltern mehr, bei denen schon die Kinder mit der Landwirtschaft in Berührung kommen.
Diese Unwissenheit können und müssen wir bekämpfen. Bei den diversen Abstimmungen gegen die Landwirtschaft haben wir gesehen, was ein persönliches Gespräch mit der Bevölkerung bringen kann. Keine Abstimmung ging verloren. Wir müssen uns die Zeit für ein Gespräch mit der Bevölkerung nehmen. Auch mal aktiv auf jemanden zugehen, von dem wir wissen, dass er die Landwirtschaft nicht gut findet. Wir müssen erklären, was wir tun. Dieses Engagement ist wichtig für unsere Zukunft.
Und punkto Öffentlichkeitsarbeit: Im nächsten Jahr finden wieder Kommunalwahlen statt. Auch dort ist ein Engagement der Bauern wichtig. Vielleicht starten gerade Sie mit einem Sitz im Gemeinderat Ihre Karriere zum Bundesrat.
