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Kommentar der Woche

Plötzlich sind Eier Mangelware

Hans Egli mit dem Kommentar der Woche. Bild: zVg
Hans Egli, Steinmaur

Vor Corona war beim Einkaufen eine Lücke im Verkaufsregal eine grosse Ausnahme, eigentlich gab es das nie. Nun sind wir es uns bereits gewohnt, dass immer wieder bestimmte Artikel nicht lieferbar sind. In der Regel gab es jedoch immer genügend Ersatzartikel, so dass fehlende Produkte nie ein wirkliches Problem waren. In früheren Zeiten lachten wir jeweils über die DDR, die ebendiese nicht lieferbaren Produkte im Alltag kannte.

Jetzt fehlen in den Supermärkten plötzlich Eier und in den Nachrichten hört man stets die gleiche für mich nicht befriedigende Antwort, die fehlenden Eier könnten mit Importen gedeckt werden. 

In Deutschland warnt die Eier-Union bereits vor drastischen Einschränkungen für Konsumenten, es ist sogar von Rationierung die Rede. Aus den USA erreichen uns Bilder von leergefegten Eierregalen und explodierenden Eierpreisen.

Ich denke, das ist für uns Bauern eine positive Entwicklung. Die Lebensmittel sind nicht mehr stets und immer verfügbar, es ist nicht mehr selbstverständlich, alle Lebensmittel stets zur Verfügung zu haben. Die Schweizer Landwirtschaft deckt in vielen Sparten den Bedarf an Lebensmitteln bei Weitem nicht, das ist nicht neu. Neu ist aber, dass auch die Importe nicht immer möglich sind.

Ich bin überzeugt, langsam, aber sicher werden die Schweizer realisieren, dass wir unserer Landwirtschaft und unserem Kulturland mehr Sorge tragen müssen, denn wir können weder Geld noch Plastik essen. Um gesunde Lebensmittel zu produzieren, brauchen wir zwingend zwei wichtige Grundlagen: genügend gutes Kulturland und das Bewusstsein, dass die Schweizer Landwirtschaft systemrelevant ist.

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