Die beiden Infoveranstaltungen am AgroVet zum Projektstart «Wildschweinmanagement» stiessen auf grosses Interesse. Dr. Stefan Suter vermittelte das Verhalten der Wildschweine anschaulich und unterlegte seine Ausführungen mit eindrücklichen Beispielen aus der Forschung. Fakt ist: Trotz bisherigen Bemühungen nimmt die Wildschweinpopulation weiter zu – ebenso die Kulturschäden. Statistiken und Erfahrungswerte aus der Praxis bestätigen: So kann es nicht weitergehen. Gefordert sind neue Denkweisen und innovative Ansätze.
Entscheidend für ein wirksames Wildschweinmanagement ist eine funktionierende Kommunikation zwischen Landwirtschaft und Jagd. In manchen Revieren funktioniert das bereits gut, in anderen hingegen hapert es noch. Der Austausch mit Verwaltung und Landwirten am AgroVet machte deutlich: Wo kaum gesprochen wird, entstehen Missverständnisse, das gegenseitige Vertrauen bröckelt und die Probleme nehmen zu. Fehlendes Verständnis für die jeweilige Situation des anderen führt oft zu Frust und gegenseitigen Schuldzuweisungen anstatt gemeinsamen Lösungen.
Dabei ist der Weg eigentlich klar: Eine Kommunikation auf Augenhöhe, geprägt von Respekt und echtem Interesse an den Sichtweisen der anderen Seite, ist unerlässlich, um den Herausforderungen mit diesen intelligenten, lernfähigen und anpassungsstarken Tieren wirksam zu begegnen.
Wie es geht, zeigen uns die Wildschweine selbst: Sie passen sich flexibel an neue Gegebenheiten an und geben Informationen gezielt weiter – immer mit dem Ziel, das Beste für sich herauszuholen. Nehmen wir uns ein Beispiel daran: Mit klarer, respektvoller Kommunikation und echtem Miteinander holen auch wir gemeinsam das Optimum heraus.