Ein aktueller Titel auf der Frontseite des «Schweizer Bauer» hat mich zu diesem Thema bewogen: «Rindergallensteine: ein Millionengeschäft, viel wertvoller als Gold». Weshalb konnten die Schlachthöfe diese offensichtlichen Kostbarkeiten in vereinzelten Schlachtkörpern so lange geheim halten? Stimmen die kursierenden Häufigkeitsvorkommen und die hohen Verkaufserlöse? Wer steckt diese Kostbarkeiten im Schlachthof allenfalls in den eigenen Sack und bereichert sich daran? Ich recherchiere und erhalte nur zaghaft und erstaunlich widersprüchlich telefonische und schriftliche Auskünfte. Weshalb wird nicht offen kommuniziert? Wem gehören diese «Goldstücke», je nach Grösse mehrere tausend Franken wert? Dem Viehhalter, dem auch die nicht verwertbaren Innereien etc. in Abzug gebracht werden? Was ist wahr an den kursierenden Informationen, was ist Lüge?
Schon im ältesten Buch der Welt, in der Bibel, ist das Thema Wahrheit oder Lüge omnipräsent. «Euer Ja sei ein Ja, euer Nein sei ein Nein» steht beispielsweise in Matthäus 5,37. Offenbar fordern diese Gegensätze unsere Spezies schon seit Menschengedenken heraus und bilden entweder eine vertrauenswürdige Grundlage oder ein wackliges, nicht tragfähiges Miteinander, Nebeneinander, Auseinander. Eine Kultur der Lüge wirkt immer zerstörerisch und zerbrochenes Vertrauen braucht unendlich viel guten Willen, Zeit, die Enttäuschung zu verarbeiten, Bereitschaft zur Vergebung oder Entschuldigung und dann Vorschussvertrauen, um dem Visavis bestenfalls eine zweite Chance zu geben. Dies gilt sowohl im ganz Privaten, im Geschäftlichen, wie auch in der Politik hinauf bis zum Bundesrat.