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Referat von Mathias Binswanger an der GV der GVZ

Ohne Grenzschutz und Direktzahlungen keine Landwirtschaft

Mathias Binswanger kann sich vorstellen, dass mit einer Erhöhung der Preistransparenz für Konsumenten sich höhere Produzentenpreise eher durchsetzen lassen. Bild: Roland Müller
Vor den Mitgliedern der Gemüseproduzenten-Vereinigung des Kantons Zürich und benachbarter Gebiete (GVZ) zeigte der Wirtschaftsökonom Mathias Binswanger auf, warum die Schweizer Landwirtschaft nur mit einem guten Grenzschutz und Direktzahlungen überleben kann.

«Die Bauern sind die Ersten, welche beim Freihandel unter die Räder kommen. Nur mit Subventionen und Grenzschutz lässt sich die Landwirtschaft mit einem hohen Anteil von kleinflächigen Bergbauernbetrieben aufrechterhalten», führte der Wirtschaftsökonom, Professor und Privatdozent Mathias Binswanger am vergangenen Dienstagabend vor den Zürcher Gemüseproduzenten aus. Gleich einleitend zeigte er auf, dass die Gesellschaft an die Landwirtschaft hohe Ansprüche bezüglich Umwelt, Tierwohl oder Landschaftspflege stellt. Gleichzeitig sollte sie aber ohne Lärm und Gestank günstige Lebensmittel produzieren und möglichst viel Land für den Wohnungsbau bereitstellen. Er macht dabei ein gewisses Fehlverhalten aus, indem man viel sehen will, aber dies dann kaum kauft, oder im umgekehrten Sinn, was man nicht sehen will, aber gerne kauft. Bei einem Freihandel sind aber inländische Produkte nicht konkurrenzfähig. Es sind für Binswanger die hohen Opportunitätskosten und die tiefe Wertschöpfung von 30 000 Franken pro Arbeitseinheit und Jahr, welche in anderen Branchen das 10-Fache beträgt. Binswanger sprach zudem von einer schleichenden Erosion des Grenzschutzes. Mit der Tendenz zu bilateralen Freihandelsabkommen wird die Landwirtschaft unter Druck gesetzt und verarbeitete Produkte wie Teiglinge haben einen geringeren Grenzschutz als deren Rohstoffe. 

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