Das Wichtigste in Kürze
Heimische Frühkartoffeln frühestens ab Mitte Mai: Frühkartoffeln sind besonders beliebt, werden jedoch erst ab Mitte Mai geerntet. Importware deckt vorher etwa 18–20 % des Bedarfs.
Klimabilanz der Importware: Importierte Frühkartoffeln stammen oft aus wasserarmen Ländern und benötigen deutlich mehr Wasser, was ökologisch bedenklich ist.
Grenzschutz zum Schutz der einheimischen Produktion: Ein Zollsystem schützt die teurere Schweizer Produktion. Ab Marktstart der einheimischen Frühkartoffeln steigen die Zölle von Frühkartoffeln auf fast das 11-fache, wodurch der Import unattraktiv wird.
Auch wenn die Schweiz als Kartoffelland bezeichnet werden kann, erachten nur wenige Schweizerinnen und Schweizer Kartoffeln als ihre Lieblingsspeise. Und das, obwohl sie aus unserem Alltag nicht wegzudenken sind, wenn man etwa an Rösti, Kartoffelstock oder Gschwellti denkt. So werden jährlich zwischen 350’000 und 480’000 Tonnen Kartoffeln in der Schweiz produziert.
Frühkartoffeln aus der Schweiz frühestens ab Mitte Mai
Wie sieht es bei den Frühkartoffeln aus? Aus unseren Feldern kommen diese Bodenfrüchte erst ab Mai auf den Markt und begeistern mit ihrer besonders zarten Konsistenz – sogar die Schale kann bedenkenlos mitgegessen werden. Frühestens ab Mitte Mai kommen diese Bodenfrüchte aus unseren Feldern auf den Markt. Frühkartoffeln, die vorher bei uns in den Ladenregalen landet, ist Importware. Insgesamt machen diese Frühkartoffel-Importe etwa 18 bis 20 Prozent des gesamten Schweizer Konsums an Frühkartoffeln aus. Oder anders gesagt rund 3250 Tonnen.
Auf das Kleingedruckte achten
Während also bei uns Frühkartoffeln gerade unter Folien wachsen, gelangen Frühkartoffeln aus wasserarmen Ländern etwa in Kühlcontainern per Schiff zu uns. Auch wenn diese Frühkartoffeln dank intelligenter Bewässerung in Wüstengebieten wachsen können, benötigen sie ein Vielfaches an Wasser als hierzulande. Der ungeübte Konsument oder die ahnungslose Konsumentin erkennt die Herkunft meistens gar nicht, weil sie nur ganz klein auf dem Etikett steht.
Schweizer Frühkartoffeln sind beliebt, darum ist ein gut funktionierender und vor allem kontrollierter Import wünschenswert. Immerhin gibt es bei uns eine stattliche Anzahl von 200 Frühkartoffel-Produzenten. Sie ernten pro Tonne Saatgut bis zu 30 Tonnen Frühkartoffeln auf über 500 Hektaren Anbaufläche – natürlich zu höheren Kosten als im Ausland.
Teure inländische Produktion wird geschützt
Genau hier greift der sogenannte Grenzschutz. Das erlaubte Basiskontingent für Importe von Speisekartoffeln beträgt 6500 Tonnen. Darin sind auch die Frühkartoffeln enthalten. Es gelten unterschiedliche Zollansätze für innerhalb und ausserhalb des Kontingents. So liegt der Ansatz innerhalb des Kontigents lediglich bei Fr. 0.06 pro Kilogramm Frühkartoffeln. Sobald die Schweizer Produktion auf den Markt gelangt, steigt dieser auf Fr. 0.64 pro Kilogramm. Der Verkauf von importierten Frühkartoffeln ist ab diesem Moment (zwischen Mitte Mai und Anfangs Juni) für die Grossverteiler nicht mehr attraktiv und in den Ladenregalen sind ausschliesslich Schweizer Frühlingskartoffeln zu finden. Mit anderen Worten kann man vereinfacht sagen, dass der Grenzschutz dazu dient, die teurere inländische Produktion vor ausländischer Konkurrenz zu schützen. Erst wenn die inländischen Frühkartoffeln den Markt versorgen können, wird auf den Import verzichtet.
Geduld bringt Rosen respektive besseren Geschmack
Die vielseitige Knolle aus der Schweizer Erde ist eine wahre Alleskönnerin in der Küche und liefert wertvolle Nährstoffe. Wer auf Frühkartoffel aus den fernen Ländern verzichtet und auf das Schweizer Pendant in den Läden wartet, unterstützt nicht nur die 200 Schweizer Produzenten von Frühkartoffeln sondern wählt auch die nachhaltigere Produktionsweise. Noch besser: Ein direkter Bezug vom Bauernhof garantiert wie bei praktisch jedem Produkt Frische und höchsten Genuss.