ABO Umwelt
Wasser- und Landlebensräume sind nicht trennbar

Biodiversität zwischen Wasser und Land 

Prof. Florian Altermatt von der Uni Zürich zeigte am ALN-Kolloquium auf, welche Massnahmen sich für den Amphibienschutz eignen. Bild: ZBV
Am vorletzten ALN-Kolloquium zeigte Prof. Florian Altermatt von der Uni Zürich die Abhängigkeit der Landlebensräume von den Wasserlebensräumen, und umgekehrt, auf. Der Lebensraumverlust ist nicht mehr umkehrbar, es geht also darum, aus den beschränkten Möglichkeiten das Beste herauszuholen. 

Die Gefährdung der Amphibien ist hauptsächlich auf den Verlust der Lebensräume zurückzuführen. Heute gibt es pro Quadratkilometer in der Schweiz durchschnittlich 1 kleines Stillgewässer. Für die Amphibien ist das zu wenig, die meisten Arten stehen deshalb auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Nun kann die Forschung versuchen, herauszufinden, wie neue Gewässer genau verteilt sein müssen, wie gross sie sein sollen, wie die Ausgestaltung aussehen soll usw. Das dauert aber sehr lange, weshalb der Forscher selber propagiert, lieber einfach «einmal zu machen». Das hat der Kanton Aargau getan und steht heute bei einer Dichte von 3–5 Weihern pro Quadratkilometer. Das Monitoring zeigt, dass die Artenzahl der Amphibien wieder steigt. Es hat ergeben, dass der Abstand zwischen zwei Gewässern nicht mehr als 500 m betragen und die Dichte pro Quadratkilometer bei 3 liegen soll. Die Fläche eines Stillgewässers sollte dabei mindestens 100 m2 betragen. Ein weiteres Problem sieht Altermatt auch in der mangelnden Dynamik der Stillgewässer resp. der Naturschutzgebiete im Allgemeinen. Diese sollten sich nämlich immer weiterentwickeln, bei Stillgewässern bis hin zur Verlandung. Der heutige Naturschutz gibt dem zu wenig Gewicht, auch wegen mangelnder Alternativstandorte.

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